Adrian Sonnenberg kennt sich aus mit alten Häusern. Der gelernte Zimmerer und Bauingenieur hat einige Zeit für ein Unternehmen gearbeitet, das sich auf die schlüsselfertige Sanierung von alten Fachwerkhäusern spezialisiert hat. Selbstständig gemacht hat er sich als Sachverständiger für Holz und Holzschutz. „Ich wusste, was bei der Sanierung auf uns zukommt“, sagt Sonnenberg rückblickend. Doch schon im Vorfeld der Sanierung gab es einige Hürden zu überwinden. Über Kontakte des Schwiegervaters wurde Adrian Sonnenberg auf das historische Fachwerkhaus an der Windfoche in Leichlingen aufmerksam. Im damaligen Zustand war das Haus kein schöner Anblick. Fast 40 Jahre Leerstand hatten dem Gebäude mit Baujahr 1750 stark zugesetzt.
Ohne Nutzungsrecht blieb nur der Abriss
Doch nicht nur wegen des Zustandes des Gebäudes war man von einer erneuten Nutzung noch weit entfernt. Aus behördlicher Sicht war aufgrund des langen Leerstandes das Nutzungsrecht erloschen, was unter anderem daran lag, dass das Haus in einem Landschaftsschutzgebiet steht. Die erste Rückmeldung vom zuständigen Bauamt klang deshalb sehr ernüchternd. Wenn Adrian Sonnenberg das Haus erwirbt, dann bliebe ihm eigentlich nur der Abriss und die weitere Nutzung des Grundstücks als grüne Wiese.
Denkmalschutz als Rettung
„Das kann es ja nicht sein“ dachte Adrian Sonnenberg und lud die Verantwortlichen zu einer Ortsbegehung ein. Was folgte war ein Gutachten, aus dem folgte, dass das historische Bauernhaus unter Denkmalschutz gestellt wurde. Aus Sicht von Adrian Sonnenberg war das die Grundsteinlegung für die Rettung des alten Bauernhauses. Denn erst dann konnten auch die umliegenden Gebäude in die neue Nutzung mit einbezogen werden, um so für das Projekt eine wirtschaftlich sinnvolle Grundlage zu schaffen.
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Hoher Anspruch an Energieeffizienz
Dazu gehört auch, dass Adrian Sonnenberg hohen Wert auf eine ökologische und energieeffiziente Sanierung legte. Wo möglich wurde eine Innendämmung angebracht, geheizt wird mit Fußbodenheizung und einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe. Natürlich stand auch das Konzept für die Fenster unter dem Aspekt möglichst viel Energie zu sparen. Die vorhandenen Fenster wurden begutachtet und wenn möglich fachgerecht restauriert. Um eine bessere Wärmedämmung der einfachverglasten Original-Fenster zu erreichen, wurden diese auf der Innenseite um sogenannte Vorfenster mit Isolierverglasung ergänzt. Dort wo kein historisches Fenster mehr vorhanden war, kamen neue Fenster zu Einsatz, die dank der historischen Vorlage sehr genau rekonstruiert werden konnten. Im zum Wohnraum umgenutzten Stall und in der Scheune wurden moderne Holz-Aluminium-Fenster verbaut, die laut Adrian Sonnenberg mitunter dafür sorgen, dass in diesen Räumen ein „Neubaustandard“ bei der Wärmedämmung erreicht werden konnte.
Sichtlich stolz zeigt sich Sonnenberg im Interview mit uns und nimmt uns mit auf eine kleine Führung durch das fast 300 Jahre alte Bauernhaus. Seine Motivation, er möchte mehr Menschen für den Denkmalschutz und den Erhalt historischer Gebäude motivieren und zeigen, dass es sich lohnt. Langweilig wird es Adrian Sonnenberg sicher nicht. Er arbeitet bereits am Ausbau der benachbarten Scheune.