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Begriffslexikon für historische und historisierende Fenster

Aufsatzband, Basküle oder Vorreiber sind Begriffe, die Ihnen im täglichen Leben wohl nicht allzu oft begegnen. Für diese Fachbegriffe aus der Welt der Fenster im Baudenkmal braucht es eine Übersetzung. Genau zu diesem Zweck haben wir hier ein Online-Lexikon erstellt, wo wir viele Fachbegriffe noch einmal erläutern. Auch in unseren Artikeln werden diese Begriffe hervorgehoben. Wer mit dem Cursor auf solch einen hervorgehobenen Begriff geht, für den öffnet sich ein kleines Fenster mit der Begriffserklärung.

Sollte Ihnen eine Begriffserklärung fehlen, freuen wir uns über eine kurze Mail an info@fenster-im-baudenkmal.de. Wir bemühen uns dann diese baldmöglichst zu ergänzen.

Ein Fensterladen bezeichnet ein (meist zweiteiliges) bewegliches (drehbares) Element, das Fensteröffnungen verschließen kann. Der ursprüngliche Gedanke hinter Fensterläden war es, Räume vor Wettereinflüssen zu schützen und Wärme im Inneren zu behalten (...den Laden schließen). Diese Funktion wurde im Laufe der Zeit von Glasscheiben übernommen. Später wurden Fensterläden hauptsächlich als Sichtschutz, zum Einbruchsschutz, zur Verdunkelung oder als Dekoration angebracht. Sie können sowohl innen als auch außen montiert werden. Mit beweglichen Lamellen versehen, waren sie zudem der Vorläufer der Jalousie.

Beschläge für Fensterläden werden benötigt, um die drehende Bewegung zum Öffnen und Schließen der Fensterläden herzustellen. Siehe auch Band.

Definition:
Fenstersprossen sind schmale Leisten oder Stäbe, die das Glas von Fenstern in kleinere Segmente unterteilen. Diese können sowohl funktional als auch dekorativ sein und sind in verschiedenen Baustilen und Epochen weit verbreitet.

Entstehung:
Die Geschichte der Fenstersprossen reicht bis ins Mittelalter zurück. In dieser Zeit war die Herstellung großer Glasscheiben technologisch nicht möglich. Um dennoch größere Fensterflächen zu realisieren, wurden kleine Glasscheiben mittels Bleiruten (sogenannte Bleisprossen) verbunden. Diese Technik war besonders in gotischen Kirchenfenstern verbreitet und prägte das Erscheinungsbild vieler Gebäude dieser Zeit. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und den Fortschritten in der Glasproduktion konnten größere Glasscheiben hergestellt werden, wodurch der rein funktionale Bedarf an Fenstersprossen zurückging. Dennoch blieben sie aufgrund ihrer ästhetischen Wirkung weiterhin beliebt.

Materialien:

  • Holz: Traditionell und häufig in historischen Gebäuden verwendet. Holzsprossen können je nach gewünschtem Stil schlicht oder aufwendig verziert sein.
  • Metall: Besonders beliebt in der modernen Architektur. Hier kommen häufig Aluminium oder Stahl zum Einsatz, die eine schlanke und elegante Optik ermöglichen.
  • Kunststoff: Bietet eine kostengünstige und pflegeleichte Alternative, die sich besonders für moderne Fenster eignet. Kunststoffsprossen sind oft in verschiedenen Farben und Texturen erhältlich, um unterschiedliche Designanforderungen zu erfüllen.
  • Blei: Wurde historisch vor allem in Kirchenfenstern verwendet. Bleisprossen bieten Flexibilität und Langlebigkeit, sind aber aufgrund ihres Gewichts und der Handhabung weniger verbreitet in modernen Anwendungen.

Heutige Einsatzgebiete:

  • Restaurierung: In der Denkmalpflege und Restaurierung historischer Gebäude werden Fenstersprossen genutzt, um den originalen Charakter und Stil zu bewahren.
  • Wohnhäuser: In Wohngebäuden sind Fenstersprossen häufig ein gestalterisches Element, das den traditionellen oder rustikalen Charme eines Hauses unterstreicht. Sie sind sowohl in Alt- als auch in Neubauten zu finden.
  • Moderne Architektur: Auch in modernen Bauwerken finden sich Fenstersprossen, oft aus Metall oder Kunststoff, um klare Linien und Strukturen zu betonen oder interessante visuelle Effekte zu erzeugen.
  • Öffentliche Gebäude: Schulen, Büros und andere öffentliche Gebäude nutzen Fenstersprossen sowohl aus ästhetischen Gründen als auch zur Strukturierung großer Glasflächen.

    Mehr zum Thema lesen Sie hier.

anderer Begriff für Blendrahmen, siehe auch Blendrahmen

Verglasung, die nicht in einem Flügelrahmen, sondern direkt im Blendrahmen eingesetzt wird.

Zwei mittels Dorn verbundene Rollen, die als Lappen endend im Flügel- und Rahmenholz fixiert sind. Ein Fitschband ist ein bewegliches Befestigungselement für Fenster und Türen.

Werkzeug zum Ausstemmen der Schlitze zur Aufnahme von Fitschenbändern. Es gibt sie in verschiedenen Stärken. Die Stärke wird entsprechend der Dicke der Bänder ausgewählt. Sie ähneln optisch einem Stemmeisen, haben jedoch eine Besonderheit im Aufbau: sie besitzen an den Längsseiten der Klinge Zacken, welche das abgetragene Holz an die Oberfläche tragen und so den Schlitz von Holzresten befreien.

Früher wurden Fenstergläser gezogen, diese bezeichnet man als Ziehgläser. Um eine in der Plantität perfekte Oberfläche für Gläser zu schaffen, wird heutzutage überwiegend die Floatglasmethode angewandt (‘float’ bedeutet aus dem Englischen übersetzt ‘fließen’). Bei diesem Verfahren wird die heiße Glasschmelze auf flüssiges Zinn gegossen. Da die Glasschmelze leichter ist, fließt sie auf dem Zinn und breitet sich zu einem glatten Film aus.

Bauteil bei moderner Beschlagtechnik, welches den Schließvorgang des Flügels erleichtert. Dient je nach Beschlag auch zusätzlich als Fehlbedinungssperre.

1902 erhielt der Belgier Émile Fourcault das Patent auf ein neuartiges Glasherstellungsverfahren - das Ziehen von Flachglas aus einem Glasschmelzbehälter. Dadurch wurden auch größere Scheibenformate möglich und so der Architektur neue Wege für den Einsatz von Flachglas eröffnet. Fourcault-Glas wurde nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 60er Jahre zum Standardfensterglas. Fourcaultglas erkennt man an einer -je nach Qualität – mäßigen bis starken Unruhe auf der Glasoberfläche. Auf dem Foto erkennt man in der Verzerrung der sich spiegelnden Gebäudekonturen die in diesem Fall leichte Welligkeit der Fourcaultverglasung.